
2 IN DIALOG MIT GESTEIN
2 In Dialog mit Gestein / das Stein-Erleben
Ich schildere im folgenden möglichen Stufen der Beobachtung. Über unsere Sinneserfahrung (Hören, Sehen, Riechen usw.) können wir uns klar verständigen, schwieriger wird es weitere Stufen der Beobachtung zu beschreiben. Diese Stufen zu unterscheiden und einzuordnen ist anspruchsvoll, denn da gibt es auch Zwischenstufen oder schwer einzuordnende Erfahrungen. Deshalb soll die folgende Einteilung nur eine Orientierungshilfe sein und als Verständigungsgrundlage dienen für das, was ich an der Steinwelt erlebe.
2.1 Erste Stufe: Sinnliches Wahrnehmen
Die physische Erscheinung der Steine ist für jeden Menschen durch seine Sinne beobachtbar. Die sinnlichen Beobachtungen vermitteln unzählige Einzelheiten und Eigenschaften der Steine. Mithilfe des Sehsinns erkenne ich helle und dunkele Farben. Ich kann beobachten, ob ein Stein durchscheinend oder undurchsichtig ist usw. Komme ich in Berührung mit einem Stein und beobachte ich ihn mit Hilfe des Tastsinns, erlebe ich glatte oder raue Oberflächen. Mit dem Wärmesinn erfahre ich die Kühle des Steines usw. Hier könnte man ein Steinbestimmungsverfahren ausarbeiten, das ich hier aber anderen überlasse.
2.2 Zweite Stufe: Veränderungen an der eigenen Leiblichkeit beobachten
Der Mensch kann mit Steinen auch andere Beobachtungen machen. Wie der Wechsel in ein anderes Klima ein anderes Lebensgefühl hervorrufen kann, so kann auch der Wechsel an einen Ort mit einer anderen Bodenbeschaffenheit (z.B. mit Granit, Kalk oder vulkanischem Gestein im Untergrund) das Lebensgefühl ändern. Solche Erlebnisse macht nicht jeder Mensch grundsätzlich, dazu sind wir individuell zu verschieden veranlagt. Wer sie aber erlebt, wird bestätigen, dass ihm die Bodenbeschaffenheit andere Lebens-Bedingungen bietet.
Viele Menschen können die Ausstrahlung eines Steines (z.B. Bergkristall) an der eigenen Leibesorganisation erfahren. Sie beschreiben es als ein Prickeln oder Kribbeln in der Hand. Es ist nicht der Stein, der prickelt oder kribbelt. Der Stein bleibt, was er ist, so wie das Klima oder die Bodenbeschaffenheit bleibt, was sie ist, aber die Bedingungen für die Leibesorganisation ändern sich.
Wie viel wir vom Stein erfahren, hängt davon ab, wie wir organisiert sind. Manche Menschen nehmen bestimmte Sinneseindrücke gar nicht wahr, obwohl sie die Möglichkeit dazu haben. Andere erleben viel mehr, als die blossen Sinne vermitteln. So ist auch das Stein-Erleben von Mensch zu Mensch verschieden.
Das Spektrum meiner Erfahrungen wuchs im Laufe der Jahre. Immer neue Entdeckungen erweiterten dieses Spektrum.
Unzählige Bücher beschreiben Heilwirkungen von Steinen, ordnen Steine nach Sternzeichen oder Chakren, aber kaum findet man Hinweise, welche Erfahrungen es braucht, um diese Zuordnungen zu machen. Beobachtungen der Wirkungen von Steinen werden selten erörtert, noch seltener wird der Akt des Beobachtens selbstreflektiert.
Jetzt folgen Beispiele von Beobachtungen, die Bekannten mir gegenüber äusserten.

"bei Berührung"
Als ich jemandem den Tigereisen in die Hand gab, dauerte es nicht lange, bis es hiess: "Dieser Stein pulsiert!" Ein anderer sagte zu mir: "Dieser Stein tut weh." Eine dritte Person sagte mir: «Ich spüre nichts.»
So wird oft geantwortet, aber die Antworte sind nicht ganz zutreffend, denn der Stein pulsiert nicht und er tut auch nicht weh. Tatsache ist, dass die Berührung dieses Steines zu einer individuellen Erfahrung führte.
Tigereisen, Australien

"strömen durch den Leib"
Jemand bekam diese Lapis Lazuli Kugel (Durchmesser ca. 6 cm) in die Hand. Er beschrieb genau, was er dabei beobachtete: Er spürte einen "Impuls", der durch die Hand in den Unterarm ging, dann den ganzen Arm bis zur Schulter hinaufstieg, dann schilderte er, wie dieser Impuls den Hals hinaufging. Dann legte er die Kugel weg. Das Erleben wurde ihm unangenehm.
Lapis Lazuli, Afganistan

"strömen durch den Leib"
Jemand nahm diesen Marmor (Lukmanierpass, GR, CH) in die Hände. Sie stand staunend da und erzählte, wie sie einen "Impuls" verspürte, die durch ihren ganzen Körper bis in die Beine, bis in die Füsse ging.
Marmor, Lukmanierpass, GR
Und noch ein letztes Beobachtungsergebnis: Ich wollte eine Bekannte den Unterschied zwischen einem Bergkristall und einem Gneis spüren lassen. Ich gab ihr einen rund geschliffenen Bergkristall in die Hand. Ihre spontane Antwort war: "Der ist spitzig". Beim Gneis sagte sie: "der ist anders". Bei einem Amethyst hingegen, der auch rund geschliffen war, sagte sie: "ähnlich wie der Bergkristall und doch ein bisschen anders". Empfindungen werden bewusst, aber die Benennung mit Worten wird schwierig. Bei solchen Betrachtungen dieser Art sind Hürden zu überwinden. Welche?
2.2.1 Eine erste Hürde Eine erste Hürde, die wir beim Steinerleben nehmen müssen, ist die Frage, wie wir die Beobachtung benennen sollen. Wir spüren etwas und haben keine Worte dafür. Wie leicht fallen uns Bezeichnungen für Gegenstände ein (Stuhl, Tisch, Boden usw.) oder finden wir Begriffe für Tasterlebnisse (rau, glatt, weich, usw.). Schwieriger wird es bei Düften und Gerüchen. Noch schwieriger ist die Beschreibung von Schmerzen, vor allem wenn es sich um Verspannungen oder dumpfe Schmerzen im Verdauungsbereich handelt. Beim Steinerleben ist die Beschreibung eine echte Herausforderung.
Der "strahlende Charakter" ("spitzig") der Kristalle und der eher "weiche, zähflüssige Charakter" anderer Gesteine ist eine grobe Unterscheidung, die von Kristall zu Kristall und von Gestein zu Gestein spezifischer ausgedrückt werden kann.
2.2.2 Eine zweite Hürde Eine zweite Hürde ist die Frage: Was geschieht in unserer Leibesorganisation? Ich habe oben beschrieben, was beim «Impuls», der durch den Leib zog, erlebt wurde. Mehrere Personen haben mir ein solches Erleben geschildert. Ich kenne dieses Erleben selbst auch. Wie wirkt dagegen ein Elektro-Shock? Der geht unmittelbar durch den ganzen Körper. Man erlebt eine Erschütterung. Nichts dergleichen hat zu tun mit dem «Impuls» beim Steinerleben.
In der chinesischen Medizin ist von «Qi» die Rede. Es ist die Bezeichnung für die Lebenskraft, die durch den Leib pulst. Auch spricht die chinesische Medizin von Meridianen (Leitbahnen). Die Wirklichkeit dieser chinesischen Medizin habe ich bei der Akupunkturbehandlung am eigenen Leibe erfahren. Als aber die Wissenschaft dieses System untersuchen und nachweisen wollte, halfen alle Messungen und chemische Stoffe nichts. Ebenso wenig sind die Impulse beim Stein-Erleben messbar.
Die Empfindung des Impulses aber wird so deutlich erlebt, als ginge er vom Stein aus und verteile sich im Leib.
2.2.3 Eine dritte Hürde Eine dritte Hürde ist die Frage der Empfänglichkeit, die der Sensibilität. Zunächst einmal ist nicht jeder Mensch empfänglich für das Steinerleben. Die Sensibilität ist von Mensch zu Mensch verschieden. Wer diese Sensibilität hat und sie täglich erprobt, stellt fest, dass das Steinerleben mal stärker, mal schwächer ist. Monatelang habe ich versucht, diesem Phänomen auf den Grund zu gehen. Dazu machte ich täglich Eintragungen in einen Mondkalender, konnte aber nachher mit Sicherheit feststellen, dass für mich kein Zusammenhang mit Mondphasen besteht. Bis heute konnte ich nicht entschlüsseln, welche Bedingungen für die Sensibilität verantwortlich sind.
2.3 Dritte Stufe: Beobachtungen werden seelischer Natur
2.3.1 Menschenkundliche Aspekte
Die Beobachtungen der dritten Stufe haben einen völlig anderen Charakter als die zuvor beschriebenen. Nachdem mir diese Beobachtungen vertrauter wurden, schrieb ich dazu schriftliche Notizen. Heute überprüfe ich sie von Zeit zu Zeit und füge neue hinzu.
Meiner Erfahrung nach treten diese Beobachtungen auf, wenn eine dauerhafte körperliche Verbindung mit einem Stein besteht. Wenn ich den Stein in der Hosentasche trage, befindet er sich im Hüftbereich meines Körpers. Sobald meine Hand in die Hosentasche gleitet, berührt sie ihn und habe ich ein Tasterleben oder eine Beobachtung der zweiten Stufe. Wenn ich den Stein als Anhänger an einem Lederband um den Hals trage, bin ich ständig in Berührung mit ihm. Der Stein wird Teil meines Körpers, so wie meine Brille, meine Armbanduhr oder mein Ring Teil meiner eigenen Körpergeographie werden. Wenn ich ihn umhänge, merke ich vielleicht zunächst, dass er noch kalt ist. Aber sobald er meine Körperwärme aufgenommen hat, nehme ich ihn gar nicht mehr wahr.
Ich möchte betonen, dass die direkte Berührung mit dem Körper – für mich am besten im oberen Drittel des Brustbeins – die günstigste Bedingung abgibt. Ein Anhänger, der über die Kleidung an einem langen Bändel irgendwo hin und her baumelt, mag äusserlich "gut aussehen", verliert aber den Körperbezug und reduziert die Wirkung erheblich.
Im Verhältnis zu Werkzeugen (Füllfederhalter zum Schreiben, Hohleisen zum Schnitzen, Bleistift zum Zeichnen) wird bei der Anwendung das Werkzeug ein "Teil meines Körpers". Sie wird wie eine Prothese, wenn die Führung eines Werkzeuges mir geläufig ist. Mein Bewusstsein beschäftigt sich dann nicht länger mit dem Tasterlebnis oder der Haltung des Werkzeuges, sondern es vertieft sich direkt in die ausführende Tätigkeit.
Kann auch der Stein, den ich trage, zu einem "Werkzeug" werden und wenn ja, wie merke ich das?
Dazu muss ich unsere leibliche Gestalt zunächst charakterisieren.
Unser Leib gliedert sich in einen Kopfbereich, einen Brustbereich und einen Gliedmassenbereich. Diese drei Glieder erfüllen ganz unterschiedliche Funktionen, sind aber immer in Einheit miteinander verbunden. So kann man sagen, dass eine menschliche Handlung nur dann ethisch und "menschlich" verantwortet ist, wenn sie aus der Vereinigung von "Kopf-Herz-Hand" hervorgeht. Man kann es auch so ausdrücken, dass dieses Handeln aus gedanklicher Klarheit, mit Taktgefühl und mit kraftvollem Willen erst ein wohlerwogener ethischer Akt wird.
Wie lassen sich diese Bereiche charakterisieren?
Im Kopfbereich nehme ich alle meine Sinneseindrücke wahr (auch Tasterlebnisse, Wärmeempfindungen werden mir im Kopf bewusst). Ausserdem erlebe ich im Kopfbereich meine Gedankenwelt.

Im Brustbereich erlebe ich eher Gefühle und Empfindungen. Jeder kann bei sich beobachten, wie Angst, Wut, Ruhe, Anspannung usw. in direktem Zusammenhang mit Rhythmen stehen (mit dem Herzrhythmus, dem Atemrhythmus, der Peristaltik). Bestimmte Gefühle können den Herzschlag und den Atem beschleunigen, andere den Herzschlag beruhigen und die Atmung vertiefen. Gesten sagen viel über die Leibesglieder aus. Hier eine Illustration (Bild links), die sich auf den Brustbereich bezieht. Was sagt diese Geste aus, wenn der Zeigefinger auf der Brust zeigt? Als Text könnte ich dazu schreiben: «Bin ich es?» oder bestätigend: «Ich bin es!» Auf der Illustration rechts, zeigt der gleiche Finger auf den Kopf. Und obwohl ich den Kopf als meine Gedankenwelt erlebe und meinen könnte da bin ich am bewusstesten, so heisst der Text dazu niemals das gleiche!

Bei diesen Bildern sehen wir die Hände im Brustbereich aneinandergedrückt. Das Gefühl der Devotion oder in östlichen Ländern der höfflichen Begegnung kommt hier zum Ausdruck.

Zuletzt noch dieses Bild:
Wird die rechte Hand aufs Herz gelegt, dann können wir wohl annehmen, dass aus der Kehle eine Landeshymne ertönt. Bilder für Patriotismus könnten es sein. In der Sprache gibt es auch den Ausdruck: "Hand aufs Herz." Solche Gesten bestätigen, dass der Ort der Gefühle dem Brustbereich angehören
Wenn nun ein Stein an einem Lederbändel um den Hals auf dem Brustbein liegt, was geschieht dann mit der Körperwärme? Er nimmt einseitig die eigene Körperwärme auf und gibt diese auf der körperabgewandten Seite wieder ab. Es besteht ein ständiger Wärmefluss vom Körper zum Stein und vom Stein zur Umgebung. Die Wärme geht beständig durch den Stein, so wie mein Blick durch meine Brille oder ein sonstiges Okular hindurchgeht. Kann der Stein auf diese Weise zu einem Werkzeug werden?
Welche Erfahrungen machte ich mit Steinen?
2.3.2 Seelische Beobachtungen beim Stein-Erleben
Ich formte meine Steine zu Anhängern und Handformen und testete sie selbst. Dabei machte ich – bildlich gesprochen – immer wieder die Erfahrung, als ob ich eigene seelischen Qualitäten wie durch ein Vergrösserungsglas beobachten konnte. Mit jedem Stein wurden mir bestimmte Eigenschaften viel bewusster als sonst. Ich könnte auch sagen, der Stein wurde zum Verstärker bestimmter seelischer Qualitäten.
Was geschieht hier genau?
Um Missverständnissen vorzubeugen, möchte ich diese Erfahrungen präzisieren, denn das, was ich hier beschreibe, ist zunächst einmal meine individuelle Erfahrung und keine allgemeingültige.
Wie kann ich die eigene Befindlichkeit beschreiben?
Ein Beispiel: Ich frage jemanden, was ihm gut tut? Spontan bekomme ich eine ganze Reihe von Antworten: guter Schlaf, gesundes Essen, Spaziergänge in der Natur, vielleicht auch kulturelle Veranstaltungen (Konzerte, Ausstellungen, Theater). Also alles Faktoren, die zum Wohlbefinden beitragen. Schauen wir uns das einmal genauer an:
Wenn ich zum Beispiel gerne in Konzerte gehe und verschiedene Komponisten kenne, dann werde ich bestimmte Komponisten bevorzugen. Wenn ich ein Konzert eines Komponisten höre, den ich mag, wird mein musikalischer Genuss größer sein. Das gilt auch für andere Bereiche der Kunst, wie auch für das Erleben in der Natur. Plötzlich zieht eine Blume, ein Baum, eine Kastanie, eine Eichel, ein Stein oder eine Muschel meine Aufmerksamkeit auf sich. Meistens gehe ich mit solchen Eindrücken zu oberflächlich um. Aber in dem Moment, in dem ich mir diese seelischen Beobachtungen bewusst mache, kann ich feststellen, dass ich mir diese Eindrücke offensichtlich verinnerliche, ich individualisiere sie. Individuelle, seelische Beobachtungen des Wohlbefindens, der Schönheit oder auch unangenehme Erlebnisse, sind in diesem Sinne immer Individualisierungsvorgänge.
Wenn nun bei der Anwesenheit eines Steines eine bestimmte "Saite" meines seelischen Instrumentes aktiviert wird, so nenne ich dies die Beobachtung der dritten Stufe.
Im Folgenden schildere ich drei Beispiele für solche seelischen Beobachtungen und wähle den Amphibolit, den Labradorit und den Serpentinit.
(Ich möchte betonen, dass ich mich nie von einem Stein fremdbestimmt gefühlt habe, noch konnte ich Steine als Boten geheimnisvoller Energien erleben. Im Gegenteil, je mehr ich die Steine kennen lernte, desto besser lernte ich mich selbst verstehen.)
Es macht keinen Sinn alle meine Stein-Erfahrungen hier aufzulisten, weil meine persönlichen Erlebnisse niemals als allgemeingültig gelten. Mein Anliegen ist es nicht, ein Steinlexikon zu erstellen, sondern den Dialog mit Steinen zu beschreiben und zu erforschen.
2.3.3 Amphibolit

Ein eigentümliches Erleben löste der nebenstehende Amphibolit aus. Er verwandelte das Empfinden in ein Erleben eines Zustandes von: Entspannung, Ausgewogenheit, Wohlempfinden, (relaxed sein), alles "ohne äusseren Grund". Schaut man sich diesen Amphibolit genauer an, so erkennt man unzählige Hornblende-Stäbchen, abwechselnd mit hellem Feldspat. Die Stäbchen verlaufen mehr oder weniger in eine Richtung (ähnlich wie beim Aktinolith, nur sehr fein und zerbröselt). Hält man den Stein ins Licht und bewegt man ihn leicht, so funkeln die millimetergrossen Hornblendeflächen wie ein Sternenhimmel. Dieser Stein war nicht fertiggeschliffen, daher hatte seine Oberfläche etwas Sprödes.
Amphibolit aus der Maggia, TI

Auch dieser Amphibolit erzeugte die gleichen, seelischen Beobachtungen. Hier notierte ich das Wort: Gelassenheit. Gelassenheit ist eine Tugend und fasst alles, was ich oben beschrieben habe, fast Gelassenheit in einem Wort zusammen. (Meine Tochter und ihre beiden Töchter haben diesen Stein auch getestet und kamen zu gleichen Erfahrungen.)
Amphibolit, Motta Naluns, GR
2.3.4 Labradorit

Beim Labradorit erlebte ich im Gegensatz zum Amphibolit keine Stimmungsqualität, hier trat das Vorstellungsleben stärker in den Vordergrund, Fragen und Gedanken zur Mathematik tauchten auf.
Der Labradorit spiegelt das Licht und verwandelt es in wunderbare Farben. Unser Vorstellungsleben spiegelt auch, gibt es da eine mögliche Entsprechung?
Für mich scheint der Labradorit mit dem "oberen Menschen" (Bewusstheit, Denken, Kopf) in Zusammenhang zu stehen.
2.3.5 Serpentinit

Serpentinit, Mattmark, VS, CH Serpentinit, Gornergrat, VS, CH
Der Serpentinit von Mattmark wie auch der aus dem Saastal führten bei mir zu denselben Ergebnissen.
Der Zusammenhang meines Handelns trat mir bei diesen Steinen bewusster und konzentrierter in den Vordergrund, vor allem der Wunsch nach Kontinuität des Handelns wurde intensiver.
Die Handlungsabläufe, die Auseinandersetzung mit den Aufgaben, alles erschien "kompakter", "dichter", "gewollter" und in der Abfolge klarer.
Als ich am Abend meine Tagesnotizen machte, fiel mir auf, dass der Tagesablauf viel klarer vor mir lag. Überhaupt die Handlungen liefen am Tag sicherer ab. Mein Tagesgeschehen war verdichteter.
2.3.6 Eine letzte Bemerkung zu den Beobachtungen der dritten Stufe
Die abgebildeten Steine waren meine Versuchsstücke. Sowohl Serpentinit als auch Amphibolit können in ihrer Zusammensetzung stark variieren. Aus diesem Grunde bezweifle ich eine allgemeingültige Wirkungsweise. So erlebte ich bei vielen Amphiboliten keineswegs die umschriebene Gelassenheit. Wer gerne in Schemata denkt, könnte bei meiner Auswahl "Amphibolit, Labradorit, Serpentinit" auf die Idee kommen: Aha, da haben wir also"Gefühlssteine", die Stimmungen auslösen; solche, die mit dem Denken und Vorstellen zu tun haben und "Willenssteine", mit Bezug zum Handeln. So einfach ist das nicht. Natürlich gibt es Bezüge zu unserer dreigliedrigen Wesenheit. Aber es gibt auch Steine, die sich auf unsere Organe beziehen, oder solche, die den Denkpol mit dem Willenspol verbinden, und wieder andere, die sich auf unsere Gewohnheiten beziehen. Und nicht immer sind die Erfahrungen harmonisch und positiv. Später werde ich auf weitere Steine, auf Fragen der Empfänglichkeit und auf andere Erfahrungen näher eingehen.
Hier ging es mir darum, die dritte Beobachtungsstufe zu charakterisieren.
Die weiteren Stufen der Beobachtung stehen auf der nächsten Seite.
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