NOMENKLATUR

1.2 Psychologie: Thema "Intuition"

Dasselbe Problem wie bei den Steinbenennungen finden wir bei Wortbezeichnungen in der Psychologie. In der Umgangssprache fehlt oft die übereinstimmende Ansicht. Was meint der andere wirklich, wenn er Wörter anwendet wie Kreativität, Resilienz, Frustrationstoleranz, Empathie, Intuition usw.? Missverständnisse sind dann vorprogrammiert.

Anhand eines einzelnen Begriffs möchte ich diese Problematik ansprechen.

Was ist Intuition?

1.2a Intuition, intuitiv

Der Begriff «intuitiv» bedarf eine Klärung, da er in verschiedenen Kontexten recht unterschiedlich gehandhabt wird. Laut Duden gibt es zwei Hauptbedeutungen:                             1   Das unmittelbare, nicht diskursive, nicht auf Reflexion beruhende Erkennen.                                   Erfassen eines Sachverhalts oder eines komplizierten Vorgangs.                                                   2. Eingebung, ahnendes Erfassen.

Intuition deutet also auf zwei unterschiedliche Ebene:                                                                    Die erste beschreibt einen kognitiven Vorgang, der erkannt wird.                                                  Die zweite stellt eher eine emotionale Dimension dar. Manche reden hier auch vom "Bauchgefühl" oder "aus dem Bauch heraus".

Je nachdem, welche Auffassung jemand gewohnheitsmäßig vertritt, kann das Wort «intuitiv» also völlig unterschiedlich verstanden und verwendet werden.

In Teil II, 2 «In Dialog mit Gestein» schilderte ich Michael Giengers Stein-Erleben. Ich zitierte den Satz, wie er die: "Quellen des Seins unmittelbar wahrnehmen"…konnte und ihm dieses Erleben mit grosser Dankbarkeit erfüllte.

Ein solches Wahrnehmen hat er anfänglich auch mit Kursteilnehmern geübt. Ganz im Gegensatz dazu spricht er in seiner «Steinheilkunde[1]» von «Die Intuitive Steinheilkunde» (Kapitel 2.3, S. 184). Er lässt Steine auf vier verschiedenen Weisen auswählen und sagt jedes Mal dazu: «der Heilstein wurde intuitiv gewählt». Den Wahlvorgang macht er mit Argumenten plausibel, die sich auf das Unterbewusste (das «Bauchgefühl») beziehen. Letztlich kommt er zu der Schlussfolgerung, wie wir hier mit Steinen «spielen» und dieses «Spiel» uns verschiedene Möglichkeiten eröffnet Steine auszuwählen.

Wenn Sie dieses «Spiel» verschiedene Male durchführen, werden Sie merken, dass das Experiment nicht wiederholbar ist.


[1] Michael Gienger «Die Steinheilkunde», Verlag «Neue Erde», 2014, unter 2.3 (Seite 184)

Ich zitiere einen Satz aus diesem Zusammenhang: «Sie werden erleben, wie Sie immer deutlicher erfahren, wer Sie selbst sind» (Seite 199). Vergleichen Sie hier meine Ausführungen unter Teil II, 2.4.2, da ende ich mit dem Satz: «je mehr ich die Steine kennen lernte, desto besser lernte ich mich selbst verstehen.» Auf zwei verschiedenen Wegen gelangen wir zu einer ganz ähnlichen Schlussfolgerung. Nur endet Michael Giengers Wahlvorgang mit vier Steine, mein Weg ist offen für alle Steine.

Mit der Zuhilfenahme des Duden wird völlig klar, wo der Unterschied zwischen Michael Giengers Methode und meinem Dialog mit Steinen liegt.

In Teil II, 2 deutete ich bereits darauf hin, dass die Steinheilkunde von Michael Gienger ein Torso ist. Ich schätze die Arbeit Michael Giengers, wer aber beim Torso stehen bleibt und keine Forschung betreibt, wird notwendigerweise eine Unschärfe im Urteilsvermögen beibehalten.   

Was ich unter dem Begriff Intuition verstehe, davon im Folgenden drei Beispiele. Nicht das Bauchgefühl erkennt, sondern ein klares, besonnenes Denken.

[1] Michael Gienger «Die Steinheilkunde», Verlag «Neue Erde», 2014, unter 2.3 (Seite 184)


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