TEIL III

Vorwort

Die Nomenklatur in der Geologie und Mineralogie ist immer noch nicht gefestigt. In dem Handel und der Steinheilkunde findet man oft andere Benennungen. Sehr dankenswert sind Ausführungen Michael Giengers zu diesem Thema. Unter «Name, Synonyme und Handelsbezeichnungen» gibt er wertvolle Hinweise. Ich werde Beispiele zu dieser Problematik nennen.

Nicht nur die Nomenklatur der Steine ist vernebelt. Genau dieselben Schwierigkeiten tauchen in der Sprache auf, wenn es sich um Bezeichnungen in philosophischer, wissenschaftlicher oder spiritueller Hinsicht handelt. Paranormalem wird oft mit Wörtern belegt, die nicht zutreffend sind, die aber das Unbekannte einen Namen geben und es mehr verschleiern, als es klären.

Mit Zahlen und Zahlenverhältnisse lernen wir eine unumstössliche Ordnung der Welt und des Kosmos kennen. Sie sind nicht beliebig handhabbar. Begegnen wir einem Menschen, dem ein Finger fehlt oder dem einen Arm amputiert wurde, da spüren wir augenblicklich, dass etwas nicht stimmt. Das innere Bild, das wir vom Menschen in uns tragen, ist gestört. Im Raum und in der Zeit leben wir in Zahlenverhältnissen und diese geben uns eine verlässliche Grundlage. Bei den Mineralien sind es die Verhältnisse, in denen die chemischen Elemente miteinander in Verbindung treten. Beim Bergkristall stehen Silizium und Sauerstoff stets in dem Verhältnis der chemischen Formel: SiO₂. Hier herrscht keine Willkür. In der Mathematik existieren unumstössliche Zahlenverhältnisse und im Alltag zählt beispielsweise unsere Woche sieben Tage und das Jahr zwölf Monaten. Unser Leben ist von einer klaren Ordnung durchdrungen, und diese Ordnung verleiht uns Sicherheit. So wie ein geordneter Staat mit einer rechtlichen Verfassung – etwa dem Zivilgesetzbuch – Sicherheit bietet. Die Missachtung der Gesetze führt zur Anarchie. Ignoriert man die natürliche Ordnung und postuliert naturfremde Zusammenhänge, wird die Wirklichkeit von unserem Bewusstsein verzerrt. Die postulierte Ordnung widerspiegelt sich dann in unserem Denken und verzerrt die Wirklichkeit. Um diese geistige Verstümmelung im Denken mache ich mir Sorgen. 


Dürnten, 12.07.2025                                                                                              Hans van der Heide